• RTW on tour: Arbeitszeit runter, Entlastung rauf! Deutschlandweit fuhr die komba mit einem ausrangierten Einsatzfahrzeug Rettungswachen an, um mit Beschäftigten vor Ort über ihre Arbeitsbelastung zu reden. Andreas Hemsing, Verhandlungsführer und komba Vorsitzender übergab dem Geschäftsführer der VKA Niklas Benrath vor der vierten Verhandlungsrunde am 21. Mai 2024 in Berlin ein Foto von der Aktion.

Rettungsdienst VKA

Zeichen der Zeit nicht erkannt

Die Verhandlungen zur Arbeitszeitabsenkung im kommunalen Rettungsdienst sind gescheitert. Die Belastung muss runter, das Angebot der Arbeitgeber blieb aber hinter den Forderungen.

Das „Angebot“

Das Angebot sah eine Absenkung der Arbeitszeit in vier Schritten vor. Im Gegenzug wäre gewerkschaftsseitig eine flächendeckende Freigabe von 24-Stunden-Diensten erfolgt. Die Summe aus Bereitschaftszeit und Vollarbeit sollte erst 2028 auf 44 Stunden abgesenkt sein. Im Detail wurden folgende Schritte von der Arbeitgeberseite angeboten:

  • ab dem 1. Januar 2025 – 47 Stunden
  • ab dem 1. Januar 2026 – 46 Stunden
  • ab dem 1. Januar 2027 – 45 Stunden und
  • ab dem 1. Januar 2028 – 44 Stunden

Das konnten wir nicht annehmen. Spürbare Entlastung sieht anders aus! Echte Wertschätzung sieht anders aus! Auf dem Markt der Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst ist der TVöD damit nicht konkurrenzfähig. Geschlossen und einstimmig haben die Gewerkschaften dieses Angebot abgelehnt. Die Arbeitgeberseite erklärte, dass sie keine zeitnähere Absenkung der Arbeitszeit verantworten könne. Das es anders geht, wissen wir! In Folge entschieden sich die Gewerkschaften dafür, die Verhandlungen nicht mehr fortzusetzen.

Bewertung
„Wenn die kommunalen Arbeitgeber meinen, auf Zeit spielen zu können im Rettungsdienst, haben sie sich zu Lasten unserer Kolleginnen und Kollegen verzockt, dies können wir nicht mitgehen!“, kommentierte Andreas Hemsing, Verhandlungsführer, stellvertretender Vorsitzender der Bundestarifkommission und Bundesvorsitzender der komba, enttäuscht das Ende der Verhandlungen. „Hier wurde eine Chance vertan, die Arbeitszeit in den hoch belasteten Rettungsdiensten marktgerecht zu gestalten. So wird das kommunale Modell mit dem TVöD als Basis auf Dauer zum Auslaufmodell“. Wir stehen für ernsthafte Angebotsgespräche jederzeit zur Verfügung, spätestens in der Einkommensrunde 2025 werden wir die Absenkung erneut gemeinsam angehen.

 

Hintergrund

Die tariflichen Regelungen für die Beschäftigten im kommunalen Rettungsdienst sind nicht mehr zeitgemäß. Hier macht sich der dbb auf, um Verbesserungen und Klarstellungen zu erreichen, damit Leben retten wieder den Stellenwert bekommt, den es verdient.

 

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