Warnstreiks in Thüringen – Mahnwache in Erfurt

In Thüringen kam es am 10. April 2018 zu einem landesweiten, ganztägigen Warnstreik der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Vor dem kommunalen Arbeitgeberverband in Erfurt gab es einer Mahnwache.

„Die Kolleginnen und Kollegen erwarten nicht nur endlich ein akzeptables Tarifangebot“, sagte der Vorsitzende des Thüringer Beamtenbundes, Helmut Liebermann. „Sie erwarten über ein vernünftiges Einkommensplus hinaus auch, dass unsere Forderung nach Angleichung der Jahressonderzahlung im Tarifgebiet Ost an das Tarifgebiet West der VKA endlich umgesetzt wird!“ Die immer noch währende Ungleichbehandlung der Beschäftigten in den neuen Bundesländern müsse fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung endlich aufhören.

Waldemar Dombrowski, Bundesvorsitzender der vbba – Gewerkschaft Arbeit und Soziales, forderte eine finanzielle Stärkung der unteren Einkommensgruppen: „Einen erstklassigen öffentlichen Dienst bekommt man nicht mit zweitklassigen Gehältern. Da Bezieherinnen und Bezieher von kleineren Einkommen nicht angemessen von einer linearen Einkommenserhöhung profitieren würden, ist der geforderte Mindestbetrag von 200 Euro ein dringend notwendiges soziales Signal.“ Mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes forderte Dombrowski die Arbeitgeberseite zudem auf, Personallücken zu schließen und dem demografischen Wandel zielstrebig zu begegnen.

„Die Arbeitgeber verspielen mit ihrer Verschleppungstaktik das Vertrauen der jungen Beschäftigten“, sagte tbb Jugend-Chefin Mareike Klostermann und wies auf den Mangel an motivierten Nachwuchskräften hin. „Wenn fast jeder andere Arbeitgeber in der Privatwirtschaft bessere Konditionen für junge Leute bietet als der öffentliche Dienst, wird sich der Nachwuchs entsprechend orientieren. Was in den ersten beiden Verhandlungsrunden passiert ist – nämlich nichts – ist sicher keine gute Werbekampagne für einen Arbeitgeber, der attraktiv sein möchte!“

 

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