Einkommensrunde der Länder
Tarifeinigung: Inflationsprämien und 5,5 Prozent mehr Geld
Gewerkschaften und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) haben einen Durchbruch erzielt. Die dbb jugend begrüßt die getroffenen Vereinbarungen.
„Für junge Menschen bringt der neue Tarifabschluss viele Verbesserungen“, sagte Matthäus Fandrejewski, Bundesvorsitzender der dbb jugend, am 9. Dezember nach der Bekanntgabe der Verhandlungsergebnisse in Potsdam. „Die dbb jugend hat stets betont, dass eine Übernahmegarantie für Auszubildende und Dual-Studierende längst überfällig ist. Nun haben die Arbeitgebenden endlich an einer wesentlichen Stellschraube gedreht und eine wichtige Maßnahme umgesetzt, mit der wir junge Menschen für den öffentlichen Dienst gewinnen können. Besser spät als nie!“
Die Tarifeinigung umfasst darüber hinaus folgende Eckpunkte:
- Ein steuer- und sozialabgabenfreier Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro (stufenweise Auszahlung ab Dezember 2023). Auszubildende und Dual-Studierende erhalten 1.500 Euro.
- Ab dem 1. November 2024 Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 Euro (Sockelbetrag) und ab dem 1. Februar 2025 um 5,5 Prozent (Anpassung des Erhöhungsbetrags auf 340 Euro, wo dieser Wert nicht erreicht wird).
- Ausbildungs- und Praktikantenentgelte werden zu den gleichen Zeitpunkten um insgesamt 150 Euro erhöht.
- Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Monate.
Für Fandrejewski haben vor allem die bundesweiten Warnstreiks und Protestaktionen zum Gelingen des Abschlusses beigetragen. „Egal, ob in München, Düsseldorf, Hamburg oder Berlin – dieser Abschluss ist auch der Verdienst aller, die den Druck auf die Straße gebracht haben“, betonte er. „Der Abschluss gibt vielen jungen Beschäftigten Sicherheit in unsicheren Zeiten. Und er gibt auch dem öffentlichen Dienst insgesamt Sicherheit, weil er die Einkommen von Beschäftigten der Kommunen, Länder und des Bundes wieder vergleichbar macht. Damit haben Gewerkschaften und TdL die leidige Konkurrenzsituation zwischen den Gebietskörperschaften beendet.“
Der neue Tarifabschluss betrifft 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst. Hinzu kommen etwa 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte sowie etwa eine Million Versorgungsempfänger*innen, auf die das Ergebnis zeit- und wirkungsgleich übertragen werden soll.