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Tag der Sozialen Arbeit: Soziale Arbeit, unsoziale Bedingungen

Zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit plädiert die dbb jugend für mehr Wertschätzung und strukturelle Veränderungen für Sozialarbeitende.

„Soziale Arbeit ist ein grundlegender Pfeiler unserer Gesellschaft – das sollte den Beschäftigten auch zugutekommen“, stellte dbb jugend Vorsitzender Matthäus Fandrejewski am 21. März 2023 klar. Ob beispielsweise in Jugendämtern, in der Schulsozialarbeit oder in Einrichtungen für Wohnungslose: Die Anerkennung vonseiten der Arbeitgebenden sowie Politikerinnen und Politikern für die Beschäftigten beschränke sich weitestgehend auf Sonntagsreden. Fandrejewski: „Die Arbeitsbedingungen in einem Beruf sagen viel über dessen gesellschaftliche Wertschätzung aus. Es ist also kein Wunder, dass die Quote der Burnout-Erkrankten in den Bereichen Sozialarbeit und Sozialpädagogik überdurchschnittlich hoch ist.“ So müssten Sozialarbeitende zum Beispiel außerordentlich viele Anforderungen zur selben Zeit erfüllen, seien aber durch detaillierte Arbeitsvorgaben mit wenig Handlungsspielraum und fehlenden finanziellen Mitteln stark eingeschränkt. „Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden. Die Beschäftigten müssen in der Lage sein, ihren Beruf lange und gerne ausführen zu können“, mahnte der dbb jugend Chef.

Auch bei der finanziellen Wertschätzung gäbe es Handlungsbedarf: Neben den öffentlichen Arbeitgebenden gibt es zwar viele freie oder kirchliche Träger, die sich nicht nach öffentlichen Tarifverträgen richten. Tarifverträge wie der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) setzen jedoch branchenweit Maßstäbe und dienten den Trägern zur Orientierung. Daher sei es umso wichtiger, in der laufenden Einkommensrunde mit Bund und Kommunen einen ordentlichen Abschluss zu erzielen.

Das Motto des diesjährigen Tages der Sozialen Arbeit lautet „Wir respektieren Vielfalt durch gemeinschaftliches soziales Handeln“ und kommt aus der Volkscharta für eine neue ökosoziale Welt. Zu einer ökosozialen Welt gehört laut Anne Klotz, 1. Sprecherin des Jungen DBSH (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit), auch explizit die Wertschätzung der Sozialen Arbeit als Profession – und zwar bereits im Studium: „Es kann nicht sein, dass studienintegrierte Praktika in der Sozialen Arbeit nicht entlohnt werden. Vor allem, wenn das in anderen Bereichen der Wirtschaft längst Standard ist!“ Die geleistete Arbeit von Studierenden nicht ordentlich zu vergüten, grenze fast an Ausbeutung und sorge dafür, dass Sozialarbeitende oft schon beim Einstieg ins Berufsleben nahe am Burnout seien. „Wir alle leisten unheimlich wichtige Arbeit. Es ist allerhöchste Zeit, dass auch die Politik das erkennt und die Rahmenbedingungen dementsprechend anpasst“, forderte Klotz.

 

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