Einkommensrunde der Länder 2023
Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 500 Euro
Startschuss für die Einkommensrunde der Länder: Die Übernahmegarantie für Auszubildende muss endlich kommen, betont die dbb jugend.
10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Monat – so lautet die Kernforderung der Gewerkschaften für die Einkommensrunde der Länder. Die Entgelte für Auszubildende, Studierende und Praktikant*innen im öffentlichen Dienst sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden. „Die Bezahlung ist und bleibt eine zentrale Stellschraube, um Fachkräfte zu gewinnen“, sagte Matthäus Fandrejewski, Bundesvorsitzender der dbb jugend, nach der Verkündung der Forderungen für die Einkommensrunde der Länder am 11. Oktober 2023. „Das gilt vor allem in Zeiten der Inflation. Nur wer gut bezahlt, bekommt gute Leute. Und die braucht der öffentliche Dienst dringender als je zuvor.“
Übernahmegarantie muss kommen
Für alle, die eine Ausbildung im öffentlichen Dienst erfolgreich abschließen, gibt es aktuell keine Übernahmegarantie. Fandrejewski: „Angesichts des Personalmangels ist es skandalös, dass wir diese Forderung überhaupt noch stellen müssen. Eine Übernahmegarantie ist in finanziell unsicheren Zeiten ein Anreiz für junge Menschen, um sich für den öffentlichen Dienst zu entscheiden. Seit Jahren läuft der Staat mit diesem Ass im Ärmel herum. Es wird Zeit, dass er es endlich ausspielt!“
Ebenfalls ein großes Problem, das die Gewerkschaften mit den aktuellen Forderungen beseitigen wollen: Bund, Länder und Kommunen zahlen für dieselben Tätigkeiten unterschiedliche Entgelte. „Das hat fatale Konsequenzen“, betonte der Vorsitzende der dbb jugend. „In der Praxis führt es nämlich dazu, dass die Gebietskörperschaften sich gegenseitig das Personal abwerben. Deshalb ist es so wichtig, dass die Tarife der Länder an die Tarife des Bundes und der Kommunen angeglichen werden. Es ist nur konsequent, wenn wir jetzt bei der Einkommensrunde der Länder dieselben Kernforderungen stellen wie bei der Einkommensrunde von Bund und Kommunen. Wir wollen einen geschlossenen öffentlichen Dienst.“