• Eine junge Frau hält bei einer Demonstration ein Plakat mit der Aufschrift "Time for Change" hoch.

Internationaler Frauentag

Frauenpower für den Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt braucht Frauenpower, betont die dbb jugend zum Weltfrauentag am 8. März und appelliert, für Frauen endlich die Arbeitsbedingungen zu schaffen, die sie brauchen.

Sandra Heisig, 1. stellvertretende Vorsitzende der dbb jugend, richtete den Blick zunächst auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der dort unvorstellbares Leid verursache und viele Frauen und Kinder zur Flucht aus dem Land veranlasse. „Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auf die gesamte Welt. Anlässlich des internationalen Frauentages möchte ich heute allerdings besonderes Augenmerk auf die weibliche Bevölkerung der Ukraine legen. Die Situation, völlig auf sich alleine gestellt zu sein, ist eine besondere Herausforderung. Unabhängig davon, dass der Ukraine Unterstützung zuzusichern ist, sollten gerade auch die zu uns geflüchteten Frauen besonders gefördert werden“, sagte Heisig. Im Oktober lebten rund 1,02 Millionen Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Deutschland, mit 63 Prozent sind unter ihnen besonders viele Frauen und Mädchen. „Wir sollten Integrations- und Unterstützungsmaßnahmen auf einen langfristigen Aufenthalt ausrichten“, forderte Heisig, „nicht zuletzt auch mit Blick auf unseren Arbeitsmarkt, der in den kommenden Jahren mehr als je zuvor auch auf die Zuwanderung von Arbeitskräften aus anderen Ländern angewiesen sein wird. Neben psychosozialer Betreuung sind soziale Beziehungen und Netzwerke sehr wichtig für das Ankommen in Deutschland. Die Integration ukrainischer Frauen über Sprachkurse und schnelle Teilhabe am Arbeitsleben wird aber ohne geeignete Kinderbetreuung erschwert, deswegen gilt es, auch dort anzusetzen und möglichst zügig die Betreuungs- und Schulplatzsituation zu verbessern“, so Heisig.

Daria Abramov, stellvertretende Vorsitzende der dbb jugend, forderte den öffentlichen Dienst als größten Arbeitgeber in Deutschland auf, in Sachen frauenfördernder Beschäftigungsbedingungen seiner Vorbildfunktion mit größerem Engagement gerecht zu werden. „Zwar liegt der Frauengesamtanteil im öffentlichen Dienst bei über 57 Prozent. Viele der Kolleginnen hängen jedoch in der Teilzeitfalle und/oder karrieretechnisch in der Warteschleife, weil mit fehlender Kinderbetreuung oder starren Beschäftigungsstrukturen Steine im Weg liegen. Gerade Frauen in den unteren und mittleren Gehaltsgruppen sind hiervon auch finanziell nachhaltig betroffen – die Einbußen aufgrund verhinderten Fortkommens ziehen sich ja durch bis zum Alterseinkommen“, warnte Abramov. „Der öffentliche Dienst muss flexibler werden, was Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen angeht“, unterstrich die dbb jugend Vize. „Als junge Frau habe ich selbst die Möglichkeit, eine Führungsposition in meiner Behörde zu bekleiden. Hierdurch habe ich viele Perspektiven. Das bleibt leider noch zu vielen Frauen verwehrt. Ausfallzeiten beispielsweise aufgrund von Beschäftigungsverboten, Mutterschutz oder Elternzeit dürfen nicht dazu führen, dass eine Führungsposition unerreichbar bleibt. Ob im Tandem oder in Teilzeit oder im agilen Projektteam – es gibt noch viel Spielraum, Frauen Führungsverantwortung zu ermöglichen und dabei Beruf und Privat unter einen Hut zu bekommen. Junge Frauen sind ein großer Teil der Zukunft des öffentlichen Dienstes. Diese Frauenpower muss der moderne Arbeitgeber Staat endlich entfesseln.“

 

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