Einkommensrunde Bund und Kommunen 2025
Forderung: 200 Euro mehr in Ausbildung und Studium, unbefristete Übernahme
Berlin, Potsdam, Koblenz, Jena: Die dbb jugend hat bundesweit auf Aktionen ihre Forderungen zur Einkommensrunde mit kreativem Protest unterstrichen.
Der Winter hat sich in der vergangenen Woche noch einmal gezeigt – und es ist offensichtlich geworden, welche wichtige Rolle der öffentliche Dienst erfüllt. „Ohne die Straßen- und Verkehrsbeschäftigten hätte niemand den Schnee von den Straßen weggeräumt und gestreut“, sagte Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, am 19. Februar 2025 in Berlin.
Um diese Tatsache zu verdeutlichen, hat die dbb jugend Streugut an Passantinnen und Passanten verteilt. Die Botschaft: „Wenn die Arbeitgebenden nichts an Bezahlung und Arbeitsbedingungen ändern, müssen die Leute bald selbst streuen, weil niemand mehr da ist, der es macht“, erklärte der Gewerkschafter. Der dbb fordert im Volumen 8 Prozent mehr Einkommen, mindestens jedoch 350 Euro.
Bundesweite Aktionen
Auch in anderen Städten haben Aktionen stattgefunden, darunter in Potsdam; Jena und Koblenz. „Wenn es den öffentlichen Dienst nicht gäbe, wäre nicht bloß auf den Straßen Feierabend“, betonte Fandrejewski. In der aktuellen Einkommensrunde geht es unter anderem auch um die Beschäftigten bei Bundespolizei, Zoll und Feuerwehr sowie die Erzieherinnen und Erzieher. In zahlreichen Städten verteilten Mitglieder der dbb jugend vor Kindertagesstätten das Gewerkschaftsmaskottchen „Horst“, um auf die berechtigten Forderungen der Beschäftigten aufmerksam zu machen.
Fandrejewski unterstrich in Berlin: „Um den Fachkräftemangel zu kompensieren, müssen wir junge Leute gewinnen. Dafür brauchen wir attraktivere Arbeitsbedingungen bei Bund und Kommunen. Die Fachkräfte der Zukunft verdienen während Ausbildung oder Studium ein Plus von 200 Euro!“
Für die Beschäftigten bei den Bundesländern besteht bereits eine Übernahmegarantie, sofern Auszubildende und Studierende ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. „Ich erwarte, dass Bund und Kommunen nachziehen“, sagte der Vorsitzende der dbb jugend. „Das ist längst überfällig und angesichts der Personalnot im öffentlichen Dienst wäre alles andere nicht vermittelbar!“
Hintergrund: Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) sind über 2,6 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Rund 1,7 Millionen Arbeitnehmende und Auszubildende des Bundes (über 156.000) und der Kommunen (über 1.500.000) und weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat. Hinzu kommen knapp 370.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter sowie fast 600.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Mittelbar hat die Einkommensrunde auch Auswirkungen auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 14./15.3.2025 verabredet.