• Noch immer sehen sich transgeschlechtliche Menschen mit Diskriminierung konfrontiert, beklagt Toni Nickel.

Pride 2024

dbb jugend rückt Rechte von transgeschlechtlichen Menschen in den Fokus

Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie mit Minderheiten umgeht, sagt Toni Nickel, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend. Es gibt noch viel zu tun.

Transgeschlechtliche Menschen erleben eine andere Geschlechtsidentität, als ihnen bei Geburt zugewiesen wurde. Im April 2024 verabschiedete der Bundestag das Gesetz über die sogenannte Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG), das anstelle des Transsexuellengesetzes von 1980 tritt. Dieses gilt schon vom Namen her als problematisch, da der Begriff „transsexuell“ mit der Stigmatisierung transgeschlechtlicher Menschen verknüpft ist. „Das Selbstbestimmungsgesetz ist ein historischer Schritt hin zu mehr Akzeptanz für geschlechtliche Vielfalt“, sagte Toni Nickel, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend, am 14. Juni 2024 in Berlin anlässlich des Pridemonats. „Dieser Schritt war längst überfällig.“

Das Bundesverfassungsgericht hatte das Transsexuellengesetz in wesentlichen Teilen für verfassungswidrig erklärt. Mit dem neuen Gesetz können Menschen, die ihren Vornamen und Geschlechtseintrag im Personenregister ändern lassen wollen, dies direkt beim Standesamt beantragen. Eine gerichtliche Entscheidung ist nicht mehr erforderlich. Das Gesetz soll am 1. November 2024 in Kraft treten. Nickel: „Damit gehört eine völlig veraltete und entwürdigende Praxis endlich der Vergangenheit an. Alle Menschen dürfen über ihr eigenes Leben bestimmen. Kein Gericht soll darüber entscheiden, mit welchem Geschlecht sich jemand identifiziert.“

Trotz des gesetzlichen Fortschritts sind Menschen mit einer Geschlechtsidentität, die von der Norm abweicht, noch immer noch mit Diskriminierung konfrontiert. „Wir als dbb jugend verurteilen jegliche Form von Diskriminierung aufs Schärfste“, unterstrich Nickel. „Mit der Teilnahme am Christopher Street Day setzen wir ein Zeichen für Akzeptanz. Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich immer darin, wie sie mit Minderheiten umgeht!“

 

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