Bundeshaushalt 2025
dbb jugend fordert mehr Investitionen für junge Menschen
Die Kindergrundsicherung hätte ein Meilenstein für Armutsbekämpfung sein können, sagt der Vorsitzende der dbb jugend, und warnt vor den Folgen.
„Wir sollten nicht die Schuldenbremse treten, sondern das Gaspedal für Investitionen“, sagte Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, am 18. Juli 2024 in Berlin. „Leider hat sich die Bundesregierung für die Bremse entschieden. Nicht alle Schulden sind als Schulden anzusehen. Denn wer heute spart, zahlt in der Zukunft drauf!“
Vor allem kritisiert der Bundesvorsitzende, dass die Kindergrundsicherung nicht zustande gekommen ist: „Ich hatte gehofft, dass wir endlich einen Weg finden, um Kinder besser vor Armut zu schützen“, betonte er. „Die Regierung hat es verpasst, etwas für mehr Chancengleichheit zu tun. Für Chancengleichheit, die sich auf lange Sicht auch ausgezahlt hätte, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Denn wer bereits als Kind abgehängt ist, hat später als Erwachsener auf dem Arbeitsmarkt deutlich schlechtere Chancen.“
Kindergelderhöhung „Tropfen auf den heißen Stein“
Dass stattdessen das Kindergeld um fünf Euro erhöht werden soll, empfindet Fandrejewski als zynisch: „Das ist nun wirklich ein Tropfen auf den heißen Stein und löst nicht ansatzweise die Probleme. Kennen die Verantwortlichen die Preise im Supermarkt? Fünf Euro extra werden Kindern in Armut gewiss keine bessere soziale Teilhabe ermöglichen.“
Doch es gibt auch Positives: Den Etat des Bundesfamilienministeriums und damit die finanziellen Mittel für den Kinder- und Jugendplan – das ist das zentrale Fördermittel der Kinder- und Jugendhilfe – hat die Regierung nicht gekürzt, im Gegenteil. „Das ist immerhin erfreulich“, resümiert Fandrejewski. „Aber unterm Strich brauchen wir auch hier Investitionen, um vor allem die gesellschaftliche Infrastruktur für junge Menschen zu fördern.“