Politisches Hintergrundgespräch
dbb jugend fordert bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Silvia Breher ist familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Die dbb jugend hat mit ihr gesprochen – und klare Erwartungen formuliert.
„Die Ansprüche der jungen Generation haben sich gewandelt“, sagte Matthäus Fandrejewski am 5. Dezember 2024 in Berlin, im Austausch mit CDU-Politikerin Silvia Breher. „Während Führungskräfte teils noch in starren Hierarchien denken, erwarten junge Fachkräfte eine Kommunikation auf Augenhöhe. Wir brauchen einen Wandel in der Führungskultur, deshalb müssen wir mehr in die Fortbildungen und Sensibilisierung von Führungskräften investieren“ – dazu gehöre zum Beispiel auch, dass Modelle wie „Top-Sharing“, also das Teilen von Führungspositionen, sowie Führen auf Distanz selbstverständlich werden. „Und das muss selbstverständlich für Frauen und Männer gelten!“
Oliver Löwe, Mitglied der Bundesjugendleitung, unterstrich die wichtige Rolle des Elterngeldes: „Zweifelsohne handelt es sich um ein wichtiges Instrument. Aber wir müssen darauf achten, dass es keine alten Rollenbilder verstärkt.“ Heißt: Es dürfe keine Anreize schaffen, dass der Mann arbeiten geht und die Frau zuhause bleibt, weil diese Variante finanziell attraktiver ist. Ebenfalls für Löwe, selbst Vater von zwei Kindern, ein wichtiger Punkt: eine verbindliche Regelung für Vaterschaftsurlaub, die es bislang nicht gibt.
Teilzeit-Optionen ein Muss
Als Vertreter der Jugendpolitischen Kommission nahm Alexander Seeger, Vorsitzender der dbb jugend in Bayern, an dem Austausch teil. „Es ist unheimlich wichtig, dass sich Studien- und Ausbildungsgänge auch in Teilzeit absolvieren lassen“, sagte er. „Denn nur so ist der öffentliche Dienst auch für diejenigen eine attraktive Option, die bereits Kinder haben und familiären Verpflichtungen nachkommen müssen.“
Silvia Breher betonte, die CDU das Elterngeld weiter auszubauen will. Es solle die Option bestehen, mehrere Monate separat zu nehmen – so werde es einfacher, dass beide Elternteile Verantwortung übernehmen können. Des Weiteren sei es wichtig, Fördermodelle wie das Elterngeld langfristig zu denken, also bis zum Kindergartenalter.