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Bundespflegebeauftragte: „Pflege muss neu gedacht werden“

Der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung, Horst Günther Klitzing, hat Ende Januar in Berlin mit der Beauftragten der Bundesregierung für Pflege, Claudia Moll, aktuelle Probleme im Pflegebereich erörtert.

Moll sieht eine stärkere Dezentralisierung der Pflege als einen möglichen Ausweg aus der Spirale von steigenden Kosten, Personalmangel und steigenden Fallzahlen. Pflege müsse in vielen Aspekten „neu gedacht“ werden. So seien neue Wohn- und Pflegeformen nötig. Dazu sollten Pflegedienste wohngebietsbezogen angebunden werden, damit Pflegeleistungen von kürzeren Wegen profitierten. „Auch Pflegeambulanzen, Tages- und Kurzzeitpflege müssen im Quartier möglich sein“, so Moll.

Eine solche Pflegeform, waren sich Klitzing und Moll einig, käme vielen Menschen, die solange wie möglich selbstbestimmt im eigenen Zuhause leben wollten, zugute.

Klitzing betonte, dass viele Pflegebedürftige oder pflegende Angehörige Leistungen aus Unkenntnis nicht in Anspruch nähmen. So blieben 30 Prozent der Leistungen der Pflegversicherung ungenutzt. Ein Lösungsansatz bestehe, auch da stimmten Moll und Klitzing überein, in Pflegebudgets, die für mehr Transparenz sorgten und für Pflegebedürftige flexiblere Entscheidungen über die Verwendung der Mittel ermöglichten. So etwa könnten die Mittel auch für die Verhinderungspflege bei Pflege durch Angehörige verwendet werden.

Moll ergänzte, dass es hierzu im ersten Schritt einer niedrigschwelligen Beratung bedürfe, und dazu in den Kommunen flächendeckend Anlaufstellen eingerichtet werden müssten.

Klitzing forderte zudem, sich stärker auf die derzeit nur selten von Krankenkassen bewilligte geriatrische Rehabilitation zu stützen und sie an die Pflegeversicherung „anzudocken“, die ein gesteigertes Interesse an Reha habe. Moll bezweifelte die Umsetzbarkeit dieser eigentlich sinnvollen Idee.

 

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